Risikofaktor Bauchfett – welche gesundheitlichen Probleme können folgen?
Viszeralfett oder Bauchfett ist eine Art von Fettgewebe, das sich im freien Bauchraum, also vorwiegend zwischen den Organen ansammelt und diese umhüllt. Bis zu einem bestimmten Maß ist es somit nicht sichtbar, bewirkt aber bei fortschreitender Zunahme eine Vergrößerung des Bauchumfanges.
Im Gegensatz zu dem eher auffälligen aber gesundheitlich weniger bedenklichen Unterhautfettgewebe bringt Bauchfett ab einer gewissen Menge erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich. Gerade deshalb gilt der „Apfeltyp“, bei dem der Bauch sehr umfangreich ist, aber Beine und Hüften schlank sind, als besonders gefährdet für verschiedene Erkrankungen. Beim „Birnentyp“ ist die Fettverteilung günstiger, es wird vorwiegend an Hüften und Oberschenkeln eingelagert und der Bauch ist vergleichsweise schlank.
Es gibt verschiedene Werte, nach denen das eigene Risiko eingeschätzt werden kann:
Messwerte für die Bewertung
Bei Frauen gilt ab einem Umfang von 80 cm der Taille ein mäßig erhöhtes Risiko für Stoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ab einem Taillenumfang von 88 cm ist es deutlich erhöht. Bei Männern gelten die Werte 94 cm und 102 cm.
Ein anderer Messwert ist das Verhältnis von Taillenumfang zu Hüftumfang, der Taille-Hüft-Quotient.Dabei wird der Umfang der Taille (gemessen genau in der Mitte zwischen Beckenkamm und unterster Rippe) durch den Umfang der Hüfte an der weitesten Stelle dividiert. Die Idealwerte dabei sind bei Frauen 0,7 und bei Männern 0,8.
Der Wert des Bauchumfangs gilt für die Risikoeinschätzung als bester Maßstab im Vergleich zum Taille-Hüft-Quotient und dem BMI (Body Mass Index).
Ein unnatürlich vergrößerter Bauchumfang muss aber nicht allein an Bauchfett liegen. Sehr häufig funktioniert der Stuhlgang nicht optimal, es gibt Blähungen und Gärungen im Darm und zu viel Ansammlung an Stuhl, als eigentlich gesund wäre. Zum anderen kann auch bei besonders ungünstiger Lebensweise, wie z. B. zu hoher Bier- und Alkoholkonsum, eine deutliche Vergrößerung der Leber stattfinden. Daher ist eine genaue Feststellung der Menge des Viszeralfettes nur durch eine Fettanalyse durch BIA (bioelektrische Impedanzanalyse) möglich. Eine Fettwaage funktioniert zwar auch mit Hilfe der Impedanzanalyse, liefert jedoch keine genauen Ergebnisse, da der elektrische Strom den kürzesten Weg sucht (ein Bein nach oben, das andere wieder nach unten) und somit genau den wichtigen Teil des Bauchraumes nicht ausreichend einbezieht.
Die gesundheitlichen Nachteile von Bauchfett
Fettgewebe ist ein aktives Gewebe, das permanent über Hormone und Botenstoffe mit dem Körper und dem Gehirn kommuniziert. Das Viszeralfett in einem unnatürlichen und biologisch nicht sinnvollen Maß bringt dadurch im Vergleich zum Unterhautfettgewebe verschiedenste Nachteile mit sich.
Es beeinflusst die Verdauungsorgane ungünstig, sodass beispielsweise die Fettverdauung in der Leber erschwert, eine Fetteinlagerung jedoch begünstigt wird. Eine Wassereinlagerung im Gewebe wird erleichtert, die Gefäße negativ beeinflusst und es erfolgt eine Aussendung von Entzündungsbotenstoffen. Verschiedene Hormonlagen werden verändert, sodass z. B. der Sättigungszyklus verstellt ist und eher Heißhunger auftritt.
Auch findet ein ungünstiger Einfluss auf das Gehirn statt, indem es strukturell verändert wird. Das Gesamtgewicht des Gehirns insgesamt nimmt ab, und der Hypokampus wird zunehmend verkleinert. Der Teil des Gehirns, der insbesondere für die Erinnerung zuständig ist. Es liegt nahe, dass genau aus diesem Grund auch das Risiko für Alzheimer in Verbindung mit Viszeralfett erhöht ist.
Durch all diese Faktoren wird von einem erhöhtem Risiko für Herzinfarkt, Bluthochdruck, Schlaganfall, Arteriosklerose, Diabetes, erhöhten ungünstigen Blutfettwerten, Thrombosen und auch Krebs gesprochen. (Quelle de.wikipedia.org)
Insgesamt kann von einer umfassenden Stoffwechselentgleisung gesprochen werden, mit der man sich in einem Teufelskreis befindet. Die gute Nachricht ist: man kann ihn durchbrechen, den Stoffwechsel wieder normalisieren und nach und nach auch das Bauchfett wieder reduzieren.