Ketonkörper und ihre Bedeutung
Ketonkörper sind quasi Energielieferanten im Körper, bei denen drei Arten unterschieden werden: Acetoacetat, Aceton und ß-Hydroxybutyrat (beta-Hydroxybuttersäure). Sie werden vor allem in der Leber aus Fettsäuren gebildet. Sie dienen als Energielieferanten für die Zellen.
Ketone werden in erster Linie hergestellt, wenn der Körper keine Kohlenhydrate über die Nahrung bekommt, oder so wenig Energie zugeführt wird, dass Fettdepots abgebaut werden, also eine katabole Stoffwechsellage vorherrscht. Aus mittelkettigen Fettsäuren der Nahrung können auch direkt Ketonkörper hergestellt werden, unabhängig von der Zufuhr und der Art der Nahrung.
Sind die Zellen nicht an eine Energieversorgung über Ketonkörper gewöhnt, braucht es ein paar Tage Zeit der Umstellung des Stoffwechsels, da für die Nutzung der Ketonkörper bestimmte Enzyme benötigt werden.
Welchen Nutzen bringen Ketonkörper?
Eine gesunde und natürliche Bildung von Ketonkörpern geht mit einigen positiven und gesundheitsförderlichen Auswirkungen einher. (Es ist hier keine krankhafte und lebensbedrohliche Ketoazidose gemeint, die bei Diabetes Typ2 ! auftreten kann).
Energieversorgung bei Nahrungsmangel und effiziente, saubere Verbrennung
Ketonkörper werden von der Leber gebildet, wenn der Körper in eine katabole Stoffwechsellage kommt. Also wenn so wenig Energie zugeführt wird, dass Fettdepots abgebaut werden. In Zeiten des Hungers stellt der Körper also nach dem Verbrauch der Glykogenspeicher und der Glukoneogenese über die Bildung von Ketonkörpern die Energieversorgung sicher, sodass eine gewisse Zeit des Nahrungsmangels überbrückt werden kann. Man geht davon aus, dass die Menschheit nicht überlebt hätte, wenn unsere Körper nicht über diesen Mechanismus der Energiebereitstellung verfügen würden.
Ketonkörper gelten als besonders „effiziente und saubere“ Energielieferanten, die sämtliche Zellen des Körpers versorgen können. Sie hinterlassen bei der „Verbrennung“ weniger Abfallstoffe als bei der Glukoseverbrennung anfallen, und sie liefern mit weniger Sauerstoff mehr Energie als die Glukose.
Interessant ist auch, dass die Ketonkörper gesunde Zellen besonders gut mit Energie versorgen können, jedoch die meisten Krebszellen sie nicht wirklich nutzen können! [1]
Versorgung, Schutz und Regeneration der Gehirnnerven
Für die Versorgung der Gehirnnerven spielen Ketonkörper eine äußerst bedeutende Rolle. Das Gehirn kann als Energielieferanten nicht alles nutzen, was andere Körperzellen verwerten können. Die meisten Fettsäuren kommen nicht bis ins Gehirn, darum verwenden die Zellen je nach Ernährung, also Angebot, Glukose oder Ketonkörper. Die Versorgung des Gehirns mit viel oder ausschließlich Glukose bringt einige gesundheitliche Nachtteile mit sich. Der Zusammenhang von degenerativen Erkrankungen und Alzheimer mit Glukose und den einhergehenden Faktoren wie Insulinspiegel wird zunehmend erforscht. Stehen dem Körper jedoch keine Ketonkörper zur Verfügung, kann er das Gehirn nur mit Glukose versorgen. Eine gesunde Bildung von Ketonkörpern wird darum zusammen mit der Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren als nützlicher Faktor für die Gehirn- und Nervengesundheit diskutiert und erprobt.
Ketonkörper schützen darüber hinaus die Gehirnnerven. Sie sind protektiv, indem sie die Nervenzellen beispielsweise vor freien Radikalen oder anderen Angriffen schützen [2], und sie unterstützen vermutlich auch bei einer Regeneration nach einer bereits eingetretenen Schädigung [3]. Zum anderen verbessern Ketonkörper die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn.
Bildung von Adiponektin
Ketonkörper haben einen direkten Einfluss auf die Bildung des wichtigen Hormons Adiponektin, das bei erhöhtem Anteil des Fettgewebes zunehmend mangelhaft gebildet wird. Werden mehr Ketonkörper gebildet, wird auch die Produktion des Hormons angeregt. Unter anderem kann darüber eine entgleiste Stoffwechsellage wieder mehr und mehr harmonisiert werden.
Wie kann die Bildung von Ketonkörpern unterstützt werden?
Katabole Stoffwechsellage: Fasten, Abbau von Fettgewebe usw.
Während einer katabolen Stoffwechsellage bildet die Leber Ketonkörper. Also wenn die Energiezufuhr über die Nahrung so gering ist, dass Körperreserven abgebaut werden. Aus den Fettdepots werden Fettsäuren freigesetzt, aus denen Ketonkörper hergestellt werden, um die Zellen mit ausreichend Energie versorgen zu können. Bereits bei entsprechender Bewegung steigt die Menge der Ketonkörper, aber besonders kann dieser Effekt durch Fasten oder sinnvolle Diäten erzielt werden. Für Menschen, die abnehmen wollen, kann das eine sinnvolle Variante darstellen. Besser noch ist aber auch hier eine Kombination mit der Zufuhr von mittelkettigen Fettsäuren:
Mittelkettige Fettsäuren
Der Körper kann nicht nur aus den Fettsäuren, die aus den eigenen Fettdepots abgebaut werden, Ketone bilden, sondern auch aus Nahrungsfetten. Besonders günstig dafür sind mittelkettige Fettsäuren, wie sie vor allem in Kokosöl vorkommen. Mittelkettige Fettsäuren werden zu einem Teil direkt in Ketonkörper umgewandelt, unabhängig davon, ob eine ketogene Stoffwechsellage vorherrscht und unabhängig von der sonstigen Art der Ernährung. Nach der Einnahme von Kokosöl beispielsweise steigt die Menge der Ketonkörper an.
Kohlenhydratarme Ernährung
Unter bestimmten Umständen nutzt der Körper auch andere Nahrungsfette, die in der Regel langkettige Fettsäuren sind, zur Herstellung von Ketonkörpern. Das geschieht bei einer streng kohlenhydratarmen Ernährung, bei der kein Insulin ausgeschüttet wird. Dafür wird meist eine maximale Menge von 50 g Kohlenhydraten pro Tag benötigt, was eine strenge Diät durchaus auch mit Risiken darstellt. Die Ausschüttung des Insulin, die bei der Zufuhr von Kohlenhydraten erfolgt, hemmt in diesem Fall die Ketonkörper-Bildung.